Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 93

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 93 durch den Havellandsschen und den Rhin-Kanal. Der Oder—spree- Kanal verbindet Schlesien und Berlin. Er benutzt den Friedrich-Wilhelm- .oder Müllroser) Kanal, einen Teil der Spree, bis er bei Köpenick in diesen Fluß endigt. Von Brandenburg zur Elbe führt der Plauesche Kanal. Aufgabe. Wie fährt man nach Berlin auf kürzestem Wasserwege von Breslau, Frankfurt a. £., von Stettin, von Hamburg, von Magdeburg aus? § 141. Die Sumpflandschaft des Spreewaldes wird von der Spree in vielen Armen durchflössen, die, von hochgelegenen Brücken überbaut, im Sommer für die Kähne, im Winter für den Schlitten und Schlittschuh die Verkehrswege sind. Die zahlreichen Inseln sind vorzügliches Weideland, die Gärten liefern Gemüse für die Großstadt Berlin. Vor allem gedeiht die Gurke; Wasservögel aller Art beleben die Landschaft. Die Bewohner sind Wenden, noch kenntlich an Sprache und Fraueutracht, die sie in dem früher fo abgelegenen und unzugänglichen Gebiet bewahrt haben. Die Wenden sind von hier bis Bautzen in der Lausitz verbreitet. § 142. Zwischen der Weichsel und der Oder, im S und N umgeben von den alten Flußläufen, ist ein kleines Tafelland, die müßig fruchtbare Poseuer Platte, gelegen. Sie wird im Bogen durchzogen von der Warthe, an der die Provinzhauptstadt Posen (157) liegt. Posen ist die jüngste preußische Residenzstadt und eine der stärksten deutschen Festungen. Unter den zahlreichen Neubauten ragt die Kaiserpfalz hervor. Nach 0 hin folgen Gnesen, die frühere Krönungsstadt der poluischeu Könige, gegründet von Otto I., und Hoheufalza (polnisch Jnowrazlaw), der östlichste Ort Deutschlands mit Salzgewinnung. Unter der poluischeu Bevölkerung werden neuerdings zahlreiche deutsche Dörfer angelegt. Sie umgebeu oft im Kranze die kleineren Städte. Da, wo die ^feste Gesteinsuuterlage die Oder berührt, erfolgte der Über- gang über den Ätrom bei Frankfurt, während seine Ufer stromabwärts 60. Ansiedlerdorf Jwno, Kr. Schubin. Reihendorf. (Phot. Kgl. Ansiedlungskommission, Posen.)

2. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
1 Vlick auf die Elbmarschen und den östlichen Elbarm bei Hamburg. In der Nähe der Großstadt zeigen die Marschen nicht wie sonst fette Wiesen und Weiden und goldig blühende Rapsfelder. Hier durchschneiden die Kanäle und Gräben ein üppiges Gartenland mit zahlreichen Teichen. Die fleißigen und sparsamen Bewohner machten es zum Blumen- und Obstgarten Hamburgs. Die Ansiedler in den Vierlanden stammen von Friesen und Holländern, die im zwölften Jahrhundert einwanderten und das Land eindeichten. Sie haben viel Eigenartiges in Wesen, Sitte und Kleidung, in der Bauart und der Aus- jtattung ihrer Häuser von den Ahnen übernommen und treu bewahrt. Ihre ältesten Wohnhäuser stammen aus dem vierzehnten Jahrhundert.

3. Für Seminare - S. 500

1912 - Breslau : Hirt
500 B. Länderkunde. — Vi. Europa. § 327. Ii Bewohner. Die Bewohner gehören größtenteils dem niedersächsi- schen Stamme an. Hellblondes (Flachs-) Haar und blaue Augen sind für den kräftig gebauten Menschenschlag bezeichnend. Die nahe verwandten Friesen an der Küste vertauschen ihre Sprache immer mehr mit der niedersächsischen Mundart. — Die Volksdichte ist in der Lüneburger Heide, in Oldenburg und im Emslande nur gering. Ziemlich dicht wohnt die durchweg wohlhabende Bevölkerung der Marschgegenden (80 bis 100 E. auf 1 qkm). Kennzeichnend für die Besiedlung ist die Armut an Städten und die große Zahl sehr kleiner Dörfer und weit auseinander gelegener Gehöfte (Bild 252). Die volkreicheren Städte an der Küste verdanken ihre Bedeutung den Beziehungen zum Meere. 252. Niedersächsisches Bauernhaus. Es vereinigt die menschliche Wohnung mit dem Vieh- und Scheunenraum unter einem Dache und ermög- licht so dem Landmanne eine bequeme Wartung des Viehes. Die Futterkrippen liegen unmittelbar an der langen Diele, die das Haus vom Tor bis zum offenen, schornsteinlosen Herde durchzieht. Iii. Staaten und Siedlungen. Das unmittelbare Hinterland der deutschen Nordseeküste gehört größtenteils zur Provinz Hannover; kleinere Teile kommen auf das Herzogtum Oldenburg, das Fürstentum Schaumburg-Lippe und die Freien und Hansestädte Hamburg und Bremen. 1. Provinz Hannover. Die Lüneburger Heide bildet den größten Teil des Regierungsbezirks Lüneburg. Au der alten Straße von Frankfurt nach Lübeck gelegen, war die durch ihre spitzen, altertümlichen Giebeldächer und hohen Kirchen malerisch wirkende gleichnamige Stadt (30) eiust wichtiger als jetzt. Sie hat <ca- liueu und Kalksteinbrüche. Wo die Geest an die durch Inseln geteilte und darum leichter zu überschreitende Elbe tritt, blühte in neuerer Zeit infolge der Nähe Ham- bnrgs Harburg (70) durch Gummiwerke und Ölmühlen auf. Am Übergang der Hamburg - Frankfurter Bahn über die Aller treibt Celle (25), eiust ein welsischer Fürstensitz, mannigfaltige Industrie. Hannover (305) wurde da au der Leine

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 123

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 123 Eichenwald. Was anderwärts Landstraßen und Fuhrwerk bedeuten, das gelten hier die Wasserarine und Kähne. Jung und alt versteht den kleinen Kahn, den „Seelenverkäufer", meisterlich zu handhaben. Zu Kahn macht man seine nahen und fernen Besuche, seine Einkäufe, bringt den Dünger auf den Acker, holt die Ernte heim. Der Kahn führt das Kind zur Taufe, zur Schule, die Braut zur Kirche, den Toten auf deu Begräbnis- platz, den Briefboten, den Förster und Jäger an Ort und Stelle. Deckt aber eine dicke Eiskruste die Wasserarine, so tritt an die Stelle des Kahnes der Schlittschuh und der lange Eisspieß. Jung und alt fliegt dann Pfeil- geschwind über die glatte Fläche, jeder zu seiner Arbeitsstätte. Im Sommer ist der Spreewald eiue unvergleichlich schöne Landschaft. Zahl- lose Fremde kommen dann hierher, um auf den sanften Fluten sich zu ergötzen, an der Pracht der Natur sich zu erfreuen. Die Bewohner haben wie die der Halligen ihre Häuschen auf künstlichen Hügeln erbaut, die ihnen zugleich als Gemüsegärtcheu dienen. Auch auf deu größeren Ackerflächen zieht der Spreewälder viel schönes Gemüse, das er nebst Fischen und Geflügel nach Berlin liefert. (Der Spreewald ein Gemüsegarten für Berlin.) „Saure Lübbenauer ißt Bürger und Bauer." Deu Spreewald bewohnt ein eigenartiger Menschenschlag Die Borfahren desselben waren die heidnischen Wenden. Die Frauen kleiden sich durchweg uoch wie die Voreltern. Den Kopf ziert meist ein mannigfach verschlungenes Knoten- tuch, den Leib ein rot und blau gestreifter Rock, die Brust ein Mieder. Außer der vorherrschend wendischen Umgangssprache haben sie noch mancherlei wendische Bräuche und Sitten erhalten, die namentlich bei Familienfesten zur Geltung kommen. — Das Wasser (Fische, Krebse, Geflügel), der Wald (Holzarbeit), die Wiese (Heu), der Acker (Gemüse), die Jagd (Schuepsen und Hirsche) bieten dem sehr tätigen Spreewüldler seinen Unterhalt. In den vielen Tälern und Senken des östlichen Tieslandes stauten sich die Wassermassen aus; große Strecken versumpften. Solche Sumpf- oder Bruchländer befinden sich in besonders großer Ausdehnung an der Netze, der Warthe, der Oder und Havel. Diesen Ödländern wandte der große Preußenkönig Friedrich Ii. seine Aufmerksamkeit und Fürsorge zu. So ließ er bald nach seinem Regie- rungsantritt das Havelland (Havel- und Rhinbruch) zwischen Rathenow und Fehrbellin entwässern. Dnrch besondere Mnsterwirtschasten regte er die Land- wirte an, dem Ackerbau große Sorgsalt zu schenken. Nach und nach entstanden ans dem ergiebigen Neulande (4000 ha) 25 Dörfer. Der vorhandene gute Torf diente bis vor kurzem allgemein als Hauptheizstoff in der ganzen Gegend, Um das größte Sumpfgebiet, den Oderbruch bei Küstrin (660 qkm), in Frncht- land zu verwandeln, wurde erst der Oderlauf durch Deiche eingefaßt. Die Ent- wässerungsarbeiten dauerten über 100 Jahre und sind erst 1866 beendet worden. Heute erblickt man an Stelle der früheren Moorflächen Raps-, Weizen-, Gersten- felber und 43 freundliche Dörfer mit wohlhabenden Bewohnern. Als der Oder- bruch kaum zur Hälfte urbar gemacht war, konnte der König freudig voraus- schauend ausrufen: „Hier habe ich eine Provinz gewonnen, ohne einen Blutstropfen zu vergieße«!" Gleich nach dem glücklich beendeten siebenjährigen Kriege wurden der Netze- und Warthebruch (Landsberg) in ähnlicher Weise nrbargemacht und der Netze- oder Brombergerkanal angelegt, der die Weichsel mit der Oder verbindet.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 61

1911 - Magdeburg : Creutz
Niederungen. 61 vielen Strudel wegen gefährlich. Häufig tritt die Bode über die flachen Ufer und überschwemmt Acker und Wiesen. d) Die Aller. Die Allerquellen liegen am westlichen Abhänge des Alvenslebener Höhenzuges, am Nordrande des Hohenholzes. Die Rücken des Höhen- zuges scheidet sie von den Gewässern der Elbe. Der Alvenslebener Höhenzug wird somit zu eiuer Wasserscheide zwischen der Elbe und der Weser. Die Aller gehört nur einige Meilen unserem Gebiete an. Hier fließt sie an W a lb e ck , Weferlingen und Obisfelde vorüber. C. Sprache, Kitten und Gebräuche der Bewohner. Die Bewohner sind Niederdeutsche. Die Sprache des gemeinen Mannes ist ein Gemisch von Platt- und Hochdeutsch. Die gebildeten Leute sprechen Hochdeutsch, d. h. so, wie allgemeiu geschrieben und gedruckt wird. In den verschiedenen Gegenden wird aber das Platt- deutsche verschieden gesprochen, so daß man an der Aussprache die Heimat des Sprechers erkennen kann. Jede Gegend hat ihren besonderen Dialekt. Die Ortsendung „leben" spricht der Volksmund „lä", z. B. Groten Ammslä, Do(de)lä. Die Bewohner dieses Gebietes zeigen sich im all- gemeinen im Handeln vorsichtig, im Festhalten zäh, sind etwas recht- haberisch und starrköpfig, wenn sie ihr Recht verletzt glauben. Der Börde- bewohner läßt gern einen Taler springen, wo es die Ehre und das An- sehen seines Hauses und seiner Person erfordern. Bei seinen Schützen- und Kriegerfesten geht es hoch her; jedoch in Not hilft er gern. Die bedeutenden Fortschritte im Maschinen- und Fabrikwesen, in der Ackerwirtschaft und dem Gartenbau und die vielen Eisenbahnen haben gerade diese Gegend so verändert, daß das Altertümliche dem Neuen allenthalben gewichen ist. Die Häuser sind aus Mauer- oder Bruch- steinen aufgeführt und mit Ziegeln (Biberschwänzen oder Krempziegeln) oder Schiefer gedeckt. Nur in den Orten am Harze, die weniger an leb- haften Verkehrsstraßen liegen, erhielten sich noch viele altertümliche Bauwerke, Sitten und Gebräuche. Schön erhaltene altertümliche Bau- werke mit reicher Holzschnitzerei findet man besonders in Halberstadt (Rathaus, Ratskeller, Schuhhof), Quedlinburg (Rathaus und Um- gebung), Aschersleben, Osterwieck. In Kleidung, Sitte und Beschäftigung stechen von den Anwohnern die Bewohner von Westerhausen bei Quedlin- bürg ab. Sie scheinen Nachkommen niederländischer Kolonisten zu sein, die einst den nahen großen Bruch entwässerten. Ihre Hauptbeschäftigung ist der Zwiebelbau, der ihnen auch den Namen „Zwiebelbauern" eintrug. Die Männer gehen in blauen Kitteln und grauen Gamaschen mit der Kiepe auf dem Rücken in die nahen Ortschaften oder bieten ihre Waren auf den Märkten feil.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 137

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 137 Eichenwald. Was anderwärts Landstraßen und Fuhrwerk bedeuten, das gelten hier die Wasserarme und Kähne. Jung und alt versteht den kleinen Kahn, den „Seelenverkäufer", meisterlich zu handhaben. Zu Kahn macht man seine nahen und fernen Besuche, seine Einkauft, bringt den Dünger aus den Acker, holt die Ernte heim. Der Kahn führt das Kind zur Taufe, zur Schule, die Braut zur Kirche, den Toten auf den Begräbnis- platz, den Briefboten, den Förster und Jäger an Ort und Stelle. Deckt aber eine dicke Eiskruste die Wasserarme, so tritt an die Stelle des Kahnes der Schlittschuh und der lange Eisspieß. Jung und alt fliegt dann Pfeil- gefchwinv über die glatte Fläche, jeder zu seiner Arbeitsstätte. Im Sommer ist der Spreewald eine unvergleichlich schöne Landschaft. Zahl- lofe Fremde kommen dann hierher, um auf den sanften Fluten sich zu ergötzen, an der Pracht der Natur sich zu erfreuen. Die Bewohner haben wie die der Halligen ihre Häuschen auf künstlichen Hügeln erbaut, die ihnen zugleich als Gemüfegärtchen dienen. Auch auf den größeren Ackerflächen zieht der Spreewälder viel schönes Gemüse, das er nebst Fischen und Geflügel nach Berlin liefert. (Der Spreewald ein Gemüsegarten für Berlin.) „Saure Lübbenaner ißt Bürger und Bauer." Den Spreewald bewohnt ein eigenartiger Menschenschlag Die Borfahren desselben waren die heidnischen Wenden. Die Frauen kleiden sich durchweg noch wie die Voreltern. Den Kopf ziert meist ein mannigfach verschlungenes Knoten- tuch, den Leib ein rot und blau gestreifter Rock, die Brust ein Mieder. Außer der vorherrschend wendischen Umgangssprache haben sie noch mancherlei wendische Bräuche und Sitten erhalten, die namentlich bei Familienfesten zur Geltung kommen. — Das Wasser (Fische, Krebse, Geflügel), der Wald (Holzarbeit), die Wiese (Heu), der Acker (Gemüse), die Jagd (Schnepfen und Hirsche) bieten dem sehr tätigen Spreewäldler seinen Unterhalt. In den vielen Tälern und Senken des östlichen Tieflandes stauten sich die Wassermassen aus; große Strecken versumpften. Solche Sumpf- oder Bruchländer befinden sich in besonders großer Ausdehnung an der Netze, der Warthe, der Oder und Havel. Diesen Ödländern wandte der große Preußenkönig Friedrich Ii. seine Aufmerksamkeit und Fürsorge zu. So ließ er bald nach seinem Regie- rungsantritt das Havelland (Havel- und Rhinbruch) zwischen Rathenow und Fehrbellin entwässern. Durch besondere Musterwirtschaften regte er die Land- wirte an, dem Ackerbau große Sorgfalt zu schenken. Nach und nach entstanden auf dem ergiebigen Neulande (4000 ha) 25 Dörfer. Der vorhandene gute Torf diente bis vor kurzem allgemein als Hauptheizstoff in der ganzen Gegend. Um das größte Sumpfgebiet, den Oderbruch bei Küstrin (660 qkm), in Frucht- land zu verwandeln, wurde erst der Oderlauf durch Deiche eingefaßt. Die Ent- wässerungsarbeiten dauerten über 100 Jahre und sind erst 1866 beendet worden. Heute erblickt man an Stelle der früheren Moorflächen Raps-, Weizen-, Gersten- felder und 43 freundliche Dörfer mit wohlhabenden Bewohnern. Als der Oder- brnch kaum zur Hälfte urbar_ gemacht war, konnte der König freudig voraus- schauend ausrufen: „Hier habe ich eine Provinz gewonnen, ohne einen Blutstropfen zu vergießen!" Gleich nach dem glücklich beendeten siebenjährigen Kriege wurden der Netze- und Warthebruch (Landsberg) in ähnlicher Weise urbargemacht und der Netze- oder Brombergerkanal angelegt, der die Weichsel mit der Oder verbindet.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 86

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
86 Dritte Periode. Von 1056 —1273. vollendete sich gerade in jener Zeit die Kolonisation des Ostens, zeigten sich bemerkenswerte Fortschritte der allgemeinen Kultur, a) Kolonisation des Ostens. Sie war nach dem Scheitern der kolonisatorischen Bestrebungen des Kaisertums am Ende des 10. Jh. (§ 40) ein Werk deutscher Fürsten, Ritter, Mönohe (Zisterzienser und Prämonstratenser), Städter und Bauern; sie war das gemeinsame Werk aller deutschen Stämme, die größte Tat des deutschen Volkes im Mittelalter. Bis zum Ende des 13. Jahrh. wurden an der Ostseeküste Mecklenburg (§ 65), Pommern (Herzogtum Slawien), Pommerellen mit Danzig (Gdansk) germanisiert. Die Kolonisation Livlands und Estlands war ein Werk des Schwertbrüder-ordens, dessen Reste mit dem Deutschorden verschmolzen, nachdem dieser ein großes Werk, die Eroberung des Preußenlandes, begonnen hatte. Auf den Ruf des polnischen Herzogs Konrad von Masowien sandte der Hochmeister Hermann von Salza Hermann Balke als Landmeister nach Preußen; der Orden begann die Eroberung 1231 vom Kulmerlande aus; sie war 1283 vollendet. Die einheimische Bevölkerung blieb erhalten, wurde aber nach dem großen Aufstande (1260 — 1273) größtenteils hörig Die Kolonisation begann mit der Erbauung von Städten, die sich an Ritterburgen anlehnten; ihre Bevölkerung bestand aus deutschen Ansiedlern (Kulm, Thorn, Elbing, Memel, Königsberg). Brandenburg machte großartige Fortschritte. Albrecht der Bär (1134—70) hatte zur Altmark (§ 62) die Priegnitz durch Eroberung, die Zauche und das Havelland durch Erbschaft erworben. Seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft aus über das Barnim und Teltow, die Uckermark und Neumark. Der einheimische Adel verschmolz mit den eingewanderten Deutschen, die Landbevölkerung aber wurde größtenteils ausgerottet; die Bauern wie die Bürger der Städte (Spandau, Kölln a. d. Spree [1232], Berlin [1240], Frankfurt a. O., Landsberg a. W.) waren deutsche Kolonisten. Markgraf Waldemar (f 1319) gehörte zu den ersten Fürsten seiner Zeit. 1320 erlosch das askani-sche Haus. Die Germanisation der Marken Lausitz und Meißen ist ein Werk der Wettiner, seitdem Heinrich I. (1086 und 89) diese

8. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 2

1894 - Berlin : Hertz
X — 2 — des Gerovit in Havelberg, des Jutrebog zu Jüterbog, des Radegast zu Rethra im Lande der Obvriten, vor allen des Swantewit zu Arkona auf Rügen (s. S. 6.) Überall eine einflußreiche Priesterschaft?) Grenz- und Religionskriege an der Elbe zwischen Deutschen und Slaven seit den Zeiten Karls des Großen. 768—814. Nachdem Karl der Große die heidnischen Sachsen (westlich und östlich von derweser)demfränkischenreich unterworfen und zum Christentum bekehrt hat, nimmt er den Kampf mit den heidnischen Wenden an der Elbe auf. (Übergang über dieselbe im I. 789 und Kampf mit den Wilzen. Militärgrenze eingerichtet: Limes Saxonicus und Sorbicus. Markgrafen.) Beim Zerfall des karolingischen Reiches leiden auch die Verhältnisse hier im Osten, und erst die deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. treten wieder thatkräftiger (als Sachsenherzöge)2) den Wenden und Sorben gegenüber für die deutsche und christliche Sache ein. 919—936. Heinrich I., der Städteerbauer, waltet der Grenzen gegen _ die Einfälle der Sorben und der verheerenden Reiterscharen der Ungarn durch Anlegung von Burgen sowie Befestigung der Städte mit Mauern und verbindet damit als eine „stehende" Landesverteidigung den Heerbann, der aus den auf den Burgen angesiedelten Rittern mit ihren 1) Erinnert noch heute der wendische Typus der meisten Ortsnamen an die Zeit der Slavenherrschaft, so weist der in verschiedenen Gruppen des flachen Landes hervortretende, deutsche Charakter der Gebräuche und Sagen in seiner besonderen Eigenartigkeit eben noch auf alte zurückgebliebene deutsche Volksüberrcfte hin, welche während der Slavenherrschaft in aller Zurückgezogenheit sich erhalten und ihr Volkstum bewahrt haben, wie umgekehrt die Lausitz inmitten deutscher Lande bis jetzt ihre wendische Art. Selbst die Namen heidnisch-deutscher Götter leben noch, wenngleich unverstanden, in der Tradition fort, indem sie sich u. a. an die angebliche „wilde Jagd" oder die sog. „Zwölften", das heidnische Fest der Wintersonnenwende (zur Weihnachtszeit), anschließen, z. B. der Wöbe in Mecklenburg sowie in der Priegnitz und in der Altmark, die Frick in der Uckermark, Frau Harke im westlichen Teil der Mittelmark, s. Vorrebe. 2) Das alte Herzogtum Sachsen erstreckte sich von der Unstrut nörblich bis zur Rotbsee, westlich fast bis zum Rhein, östlich bis zur Elbe, umfaßte also Westfalen, Hannover, Holstein, bte Provinz Sachsen (nörblich der Unstrut und westlich von Saale und Mulbe) so wie die von biesen Lanben eingeschlossenen kleineren Gebiete.

9. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 39

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
39 deutsche Sitten: sie machten de Strecken urbar, entwsserten Smpfe, deichten Flsse ein und bauten Städte und Drfer (Berlin, Spandau, Stendal u. a. m.). Neue Gewchse (Hopfen und Wein-rebe), manches neue Gewerbe und auch manche Kunstgeschicklichkeit brachten sie mit in die Marken, so die Tuchweberei und den Back-steinbau an Stelle des slavischen Feldsteinbaues. Die Wenden folgten dem anregenden Beispiel der deutschen Ansiedler und verschmolzen durch Heirat mit jenen zu einem deutschen Volke. Nur noch an den Flssen haben die Wenden als Fischer ihr Volkstum lnger bewahrt; im Spreewald hat sich bis heute wendische Sprache und Sitte erhalten. Christentum. Albrecht mar vor allem darauf bedacht, das Christentum in den eroberten Lndern einzufhren. In dieser Absicht zog er die Johanniter und Tempelherren, welche er auf einer Wallfahrt nach dem gelobten Lande kennen gelernt hatte, ins Land. Die Prmonstratenfer und Zisterzienser, die Albrecht aus deutschen Gegenden berief, entwsserten sumpfige Ge-genden, rodeten Wlder aus und frderten den Obstbau. Sie ver-gaen dabei aber auch nicht, das Evangelium zu verknden. Bald entstanden Klster und Kirchen in allen Teilen des Landes (Chorin und Lehnin). Havelberg und Brandenburg erhielten wieder Bischfe. Albrechls Nachfolget. Nach dem Sturze der Welsen erhielten die Brandenburger die Lehnsoberhoheit der Pommern. In der Mitte des 13. Jahrhunderts eroberten sie die pommersche Uckermark (Prenzlau) und drangen bereits der die Oder vor; dieses neue Gebiet zwischen Oder, Warthe und Netze erhielt den Namen Neumark, während von da an das Havelland Mittelmark und die ursprngliche Nordmark Altmark genannt wurde. Als Entgelt fr eine Hilfeleistung erhielten die Anhaltiner vom Bhmenknig die Ob er lau sitz am Oberlauf von Spree und Grlitzer Neisse; durch Kauf kam ein halbes Jahrhundert spter die nrdlich davon gelegene Niederlausi>tz dazu. Der hervorragendste unter den Asfaniern nach Albrecht dem Bren war Waldemar der Groe. Er wute sein Erbe im Kampfe gegen fast alle Nachbarn siegreich zu behaupten. Obgleich er ein gewaltiger Kriegsfrst war, der den Fu selten aus dem Steigbgel setzte und ebenso selten das Schwert aus der Hand legte, ver-ga er dabei doch auch die Wohlfahrt seines Landes nicht; die Marken gelangten unter ihm zu einem bedeutenden Wohlstand. Leider

10. Länderkunde Europas - S. 384

1913 - Breslau : Hirt
384 Länderkunde. — Europa. § 237. Ii. Bewohner. Die Bewohner gehören größtenteils dem niedersächsi- schen Stamme an. Hellblondes (Flachs-) Haar und blaue Augen sind für den kräftig gebauten Menschenschlag bezeichnend. Die nahe verwandten Friesen an der Küste vertauschen ihre Sprache immer mehr mit der niedersächsischen Mundart. — Die Volksdichte ist in der Lüneburger Heide, in Oldenburg und im Emslande nur gering. Ziemlich dicht wohnt die durchweg wohlhabende Bevölkerung der Marschgegenden (80 bis 100 E. auf 1 qkm). Kennzeichnend für die Besiedluug ist die Armut an Städten und die große Zahl sehr kleiner Dörfer und weit auseinander gelegener Gehöfte (Bild 185). Die volkreicheren Städte an der Küste verdanken ihre Bedentnng den Beziehungen zum Meere. 185. Niedersächsisches Bauernhaus. Es vereinigt die menschliche Wohnung mit dem Vieh- und Scheunenraum unter einem Dache und ermög- licht so dem Landmanne eine bequeme Wartung des Viehes. Die Futterkrippen liegen unmittelbar an der langen Diele, die das Haus vom Tor bis zum offenen, schornsteinlosen Herde durchzieht. Iii. Staaten und Siedlungen. Das unmittelbare Hinterland der deutschen Nordseeküste gehört größtenteils zur Provinz Hannover; kleinere Teile kommen auf das Herzogtum Oldenburg, das Fürstentum Schaumburg-Lippe und die Freien und Hansestädte Hamburg und Bremen. 1. Provinz Hannover. Die Lüneburger Heide bildet den größten Teil des Regierungsbezirks Lüneburg. An der alten Straße von Frankfurt nach Lübeck gelegen, war die durch ihre spitzen, altertümlichen Giebeldächer und hohen Kirchen malerisch wirkende gleichnamige Stadt (30) einst wichtiger als jetzt. Sie hat Sa- linen und Kalksteinbrüche. Wo die Geest an die durch Inseln geteilte und darum leichter zu überschreitende Elbe tritt, blühte in neuerer Zeit infolge der Nähe Ham- burgs Harburg (70) durch Gummiwerke und Ölmühlen auf. Am Übergang der Hamburg - Frankfurter Bahu über die Aller treibt Celle (25), einst ein welfischer Fürstensitz, mannigfaltige Industrie. Hannover ^305) wurde da an der Leine
   bis 10 von 452 weiter»  »»
452 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 452 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 144
1 1380
2 94
3 401
4 10102
5 940
6 754
7 867
8 314
9 1044
10 5052
11 2718
12 145
13 452
14 2290
15 505
16 896
17 1122
18 681
19 584
20 511
21 510
22 7098
23 1473
24 573
25 457
26 1895
27 784
28 135
29 1116
30 470
31 493
32 283
33 699
34 647
35 182
36 298
37 4246
38 1826
39 947
40 835
41 762
42 442
43 640
44 501
45 12083
46 842
47 187
48 3869
49 2854

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 10
2 1
3 64
4 93
5 17
6 10
7 2
8 2
9 24
10 225
11 16
12 1
13 9
14 0
15 1
16 15
17 30
18 46
19 4
20 0
21 11
22 7
23 10
24 5
25 6
26 2
27 9
28 19
29 2
30 0
31 0
32 4
33 1
34 32
35 2
36 10
37 99
38 3
39 3
40 13
41 20
42 6
43 116
44 70
45 31
46 17
47 0
48 40
49 40
50 9
51 0
52 4
53 0
54 71
55 0
56 4
57 84
58 9
59 3
60 6
61 34
62 2
63 0
64 1
65 66
66 10
67 0
68 19
69 24
70 97
71 21
72 27
73 5
74 3
75 10
76 42
77 14
78 49
79 8
80 4
81 0
82 8
83 6
84 2
85 4
86 6
87 6
88 0
89 1
90 0
91 15
92 123
93 0
94 9
95 137
96 0
97 1
98 19
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 632
1 612
2 29
3 191
4 26
5 151
6 545
7 241
8 32
9 72
10 214
11 1347
12 387
13 321
14 2123
15 2
16 6
17 54
18 1468
19 242
20 10
21 94
22 1
23 4
24 193
25 2635
26 37
27 0
28 73
29 275
30 105
31 294
32 470
33 294
34 1010
35 30
36 324
37 2
38 4078
39 483
40 181
41 14
42 78
43 146
44 976
45 25
46 35
47 1136
48 3
49 19
50 231
51 232
52 622
53 92
54 251
55 183
56 34
57 196
58 40
59 231
60 126
61 158
62 145
63 4
64 71
65 86
66 1849
67 82
68 41
69 47
70 255
71 73
72 362
73 3
74 18
75 180
76 20
77 37
78 1130
79 6
80 474
81 988
82 85
83 287
84 14
85 3
86 70
87 108
88 6
89 382
90 93
91 235
92 105
93 234
94 2754
95 761
96 522
97 576
98 187
99 594
100 225
101 276
102 90
103 86
104 13
105 131
106 305
107 644
108 9
109 73
110 115
111 52
112 61
113 245
114 399
115 11
116 14
117 1193
118 21
119 4776
120 47
121 107
122 3471
123 50
124 184
125 200
126 143
127 452
128 0
129 939
130 6174
131 195
132 18
133 3371
134 24
135 2875
136 220
137 296
138 13
139 1047
140 118
141 19
142 1900
143 99
144 375
145 358
146 2
147 30
148 53
149 126
150 30
151 69
152 121
153 162
154 162
155 120
156 79
157 270
158 20
159 347
160 500
161 67
162 0
163 0
164 25
165 259
166 88
167 27
168 89
169 66
170 309
171 191
172 102
173 240
174 1975
175 461
176 85
177 229
178 7
179 106
180 173
181 0
182 197
183 1074
184 22
185 75
186 13
187 70
188 2676
189 8
190 0
191 153
192 52
193 325
194 177
195 97
196 66
197 13
198 144
199 1244